Top-Manager in der Chemiebranche: Wenn das Periodensystem stabiler ist als Ihre Karriere

Stellenabbau, Umstrukturierungen, M&A. Das einzig Stabile in der Chemiebranche ist derzeit das Periodensystem. Und selbst das wird regelmäßig neu geschrieben. Wer heute als Top-Führungskraft in einem der globalen Player der Branche unterwegs ist, sollte sich bewusst sein: Die Halbwertszeit der eigenen Position kann kürzer sein als die eines instabilen Isotops.

Fallstudie: 54 Jahre, promovierter Chemiker, ehemaliger CTO eines Spezialchemiekonzerns

Ein Mann mit beeindruckender Vita: jahrzehntelange Führungserfahrung, globale Verantwortung, dreistellige Millionenbudgets. Und plötzlich? Exit durch die Hintertür. Der Grund? Strategische Neuausrichtung nach der Fusion zweier Wettbewerber. Alte Strukturen, inklusive seines Bereichs fielen der Kostenschere zum Opfer. Aus 2 wird 1.

Der Markt? Angeblich voll von Chancen. Die Wahrheit ist: ein hochgradig gesättigtes Biotop mit wenigen Nischen und noch weniger freien Spitzenpositionen.

Inverses Headhunting für Manager aus der Chemiebranche

Chemiebranche, Zahlen, die schmerzen

Die deutsche Chemieindustrie erwirtschaftete 2023 rund 270 Milliarden Euro Umsatz, beschäftigt aber nur ca. 466.000 Mitarbeiter. Die Tendenz ist rückläufig. Laut VCI sank die Zahl der Beschäftigten in den letzten zehn Jahren um etwa 7 %. Gleichzeitig werden 95 % der Führungspositionen intern besetzt. Warum? Weil große, marktführende auf „Eigenzüchtung“ setzen. Externe Manager? Nur in Ausnahmefällen. Wer daher als Führungskraft eine neue Top-Position sucht, braucht einen klaren Plan und gezielte Unterstützung, um nicht unterzugehen.

Der Mythos des sicheren Konzerns

Top-Manager glauben oft, in Konzernen sei man unverzichtbar. Doch wie sieht die Realität aus? Was zählt, ist politische Passung, internes Netzwerk, und das richtige Timing. Leistung? Ist Grundvoraussetzung, reicht aber nicht. Und: Wer erst mit 50+ seinen Marktwert prüft, hat den Absprung zu spät geplant.

Vom Molekül zum Mittelstand

Was viele unterschätzen: Der deutsche Mittelstand im Chemiesektor ist alles andere als mittel. Über 1.500 Unternehmen mit mehr als 100 Mio. Euro Umsatz existieren allein in der DACH-Region, darunter viele Hidden Champions in Spezialsegmenten. Sie bieten strategischen Managern die Chance, wirklich etwas zu gestalten. Jedoch nicht als Konzernkaiser mit Hofstaat, sondern als Macher. Hands-on und Ergebnisorientiert. Wer also seinen Elfenbeinturm nicht verlassen will, bleibt besser draußen.

Mobilität: Der unterschätzte Katalysator

Ein Blick auf die Unternehmensverteilung zeigt: Rheinland, Rhein-Neckar und Oberbayern dominieren. Wer also am Bodensee sitzt und nicht weg will, reduziert seine Chancen auf ein Minimum. Remote-Arbeit? Schön gedacht aber im Chemieanlagenbau, in der Produktion oder im Laborumfeld keine realistische Option für Top-Führungskräfte. Die großen Deals und die entscheidenden Strategien entstehen nicht im Videocall, sondern im direkten Austausch. Punkt.

Ein Appell an alle, die (noch) oben sitzen

Die Frage ist nicht, ob Ihre Position zur Disposition steht, sondern wann. Wer sich dann auf Headhunter oder Zufall verlässt, verliert wertvolle Zeit. Der Wechsel vom Reaktor in die Reservebank kommt schneller als man denkt. Strategische Karriereplanung ist kein Luxusthema. Es ist Überlebensstrategie. Und hier kommt die Beratung für inverses Headhunting ins Spiel. Wer auf die Unterstützung von spezialisierten Beratern setzt, erhält gezielte, maßgeschneiderte Beratung, die nicht nur den verdeckten Stellenmarkt für Führungskräfte erschließt, sondern auch konkrete Verbindungen zu den Entscheidungsträgern schafft. Es gilt zum rechten Zeitpunkt, am rechten Ort als der Richtige erkannt zu werden.

Und wenn Sie denken, dass Ihre Branche eine Ausnahme ist, dann denken Sie nochmal nach. Die Chemie ist nur das aktuelle Beispiel. Die Mechanismen sind überall gleich.

Fazit: Wer in einem System arbeitet, das sich schneller neu kombiniert als ein Polymer, muss beweglich bleiben; geistig, geografisch und strategisch. Der richtige Zeitpunkt zum Handeln ist jetzt. Das Karriereende mit Pensionsversprechen ist ein Konzept aus dem letzten Jahrhundert. Willkommen in der Wirklichkeit.

Reaktion statt Rückzug – jetzt neu durchstarten.

 

Fragen & Antworten rund um Karriere in der Chemiebranche

Welche Folgen hat eine Unternehmensfusion für Führungskräfte?

Fusionen führen zu Umstrukturierungen und dem Abbau von Führungsebenen. Besonders betroffen sind dabei externe oder neu hinzugekommene Führungskräfte ohne internes Netzwerk. Die Entscheidung über den Verbleib im Unternehmen hängt nicht mehr von der eigenen Leistung ab. Es geht um politische Passung und die strategische Neuausrichtung. Und um die Frage, ob Sie ursprünglich im kaufenden oder gekauften Unternehmen beschäftigt waren.

In der Chemiebranche werden rund 95% der Führungspositionen intern vergeben. Der verdeckte Stellenmarkt ist daher essentiell. Strategische Netzwerke, spezielle Beratungen (z.B. inverses Headhunting) und Marktkenntnis sind entscheidend, um externe Chancen zu realisieren. 

Neben dem Wechsel in andere Konzerne bietet vor allem der gehobene Mittelstand im Bereich Spezialchemie attraktive Möglichkeiten. Entscheidend sind dabei Mobilität, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, Führungsrollen mit mehr operativer Verantwortung zu übernehmen.